Gestaltungspläne für eine endgültige Gedenkstätte Teil 3/5

Zu den Menschen in Erinnerung gebliebene Punkte zählen unter anderem folgende:

Das erste Auslegen von Kondolenzbüchern im Unglückstunnel vom Hochfelder Bürgerverein in das sich Tausende von Menschen eingetragen haben.

Der erste Trauermarsch der Fußballfans des MSV Duisburg und des VFL Bochum dessen Mannschaften 5 Tage nach dem Unglück ein Freundschaftsspiel abgehalten haben. Im Vorfeld des Spiels trafen sich beide Fangruppen an der Unglücksstelle und marschierten in einem Trauermarsch Richtung Stadion.
Das Motto dieses Trauermarsches war „Getrennt in den Farben, dennoch … Wir trauern zusammen“

Beim Trauermarsch vom 31.Juli 2010 liefen 2.500 Teilnehmer vom Hauptbahnhof auf dem gleichen Weg den die Besucher der Loveparade gegangen waren. Der Marsch endete mit einer Andacht im Böninger Park. Dort wurden 21 schwarze und über 500 weiße Luftballons fliegen gelassen.

Trauerfeier in der Duisburger Salvatorkirche mit der bewegenden Rede der NRW Ministerpräsidentin Hannelore Kraft.

Am 1.August haben die Organisationen Lions Club Duisburg, der Stadtsportbund und ProDuisburg zu einem Spendentrauermarsch aufgerufen an dem ca. 800 Menschen teilnahmen und bei der Alt Oberbürgermeister Josef Krings eine Ansprache hielt.
Ziel war es Spendengelder für eine Erinnerungstafel zu sammeln.
An diesem Tag kamen knapp 5.500 Euro zusammen.

Nicht unerwähnt bleiben sollten diejenigen, die nach der sechswöchigen Trauerzeit am Unglücksort eine provisorische Gedenkstätte errichteten.

Azubis von Thyssen Krupp, die das Mahnmal des Künstlers Gerhard Losemann umgesetzt haben.

Das Loveparade-Benefizspiel zwischen dem MSV Duisburg und dem FC Schalke 04 bei dem die Eintrittsgelder von 60.000 von beiden Vereinen auf 100.000 Euro aufgestockt und gespendet wurde.
Es gibt noch wesentlich mehr Punkte, die uns bei den unzähligen Gesprächen an der Gedenkstätte mit Betroffenen, Angehörigen, Duisburger und auswärtigen Besuchern aus ganz Deutschland genannt wurden, daher haben wir hier nur die am häufigsten genannten aufgelistet.
Ebenso sollte hier der Widerstand der Duisburger Bevölkerung gegen das Versagen der damaligen Duisburger Stadtspitze gewürdigt werden.
Dies war für die Bürger dieser Stadt wichtig, da sie damit zeigen konnten, dass das Verhalten ihrer Stadtspitze nicht für sie selbst stand.
Sie haben sich und ihrer Stadt die Würde zurück geholt, die durch das politische Versagen verloren gegangen war, und auch ihre Solidarität mit den Betroffenen und den Angehörigen gezeigt.

Auch hier haben wir erst einmal nur die uns am häufigsten genannten Punkte aufgezählt:

Die erste initiierte Unterschriftensammlung von Werner Hüsken und Peter Heß, die damit schon früh ein Zeichen des Protestes setzten.

Die beiden Duisburg 21-Gruppen, die bei öffentlichen Auftritten von Adolf Sauerland den Protest der Duisburger Bürger auf die Straße gebracht haben und so ein öffentliches Zeichen gesetzt.

Aus diesen anfänglich kleinen, von einzelnen Personen gezeigten Protesten formte sich später das Abwahlbündnis „Neuanfang für Duisburg“, das zur erfolgreichen Abwahl Adolf Sauerland führte.
Sie haben der Stadtspitze damit gezeigt, dass sie nicht – wie Peter Greulich gehofft hatte – zu träge und zu bildungsarm sind, um einen wirksamen Widerstand aufzuziehen.
Vergessen werden darf auch nicht die unsägliche Pressekonferenz einen Tag nach dem Unglück, die mit einer der Gründe für den Widerstand in der Duisburger Bevölkerung war.
„Es gibt 21 Tote, und sie eiern hier rum.“ Volker Dörken ist heute noch vielen Besuchern durch diese Worte in Erinnerung geblieben und steht symbolisch für das traurige Schauspiel an diesem Tage.

Auch das sogenannte „Sauerland Lied“ der Duisburger Musikergruppe „Die Bandbreite“ ist den Leuten bis heute in den Köpfen.

Am Ende des Weges, kurz vor dem Unglücksort, sollte man den von Duisburgern, Betroffenen und Angehörigen angelegten „Steinhügel der Erinnerung“ platzieren um seiner Wirkung und seinem eigentlichen Sinn den entsprechenden Ort zu geben.
So wären den Besucher die Gelegenheit gegeben beim Verlassen des eigentlichen Unglücksortes etwas zu hinterlassen.
Angedacht ist ebenfalls entlang des Weges die seitlich begrenzenden Mauern durch Graffitti gestalterisch die Enge des Raumes aufzulösen.
Diese Bilder könnten unter anderem die Geschichte der Loveparade erzählen.

Bei einer solchen Detailreichen Planung ist die Mithilfe von Fachleuten wie einem Landschaftsarchitekten sicherlich von Vorteil.
Ausserdem sollte beachtet für die Besucher entsprechende Sanitären Einrichtungen vor Ort eingerichtet werden.

Loveparade Gedenkstätte in Duisburg
Die im September 2010 eingerichtete provisorische Gedenkstätte um Unglücksort.
Please follow and like us:

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert