Mythos Atomkraft: Die Kosten

Atomstrom ist günstig. Ein immer wieder gerne genommenes Argument gegen erneuerbare Energien. Doch was ist dran und wie viel kostet Atomstrom wirklich? Günstig geht allerdings anders. Die Kosten von der Planung über den Bau bis hin zum Rückbau eines Atomkraftwerks sind nicht kostenlos, ebenso nicht die Endlagerung für den Atommüll. Aber wer kommt dafür auf? Die Betreiber eher weniger.

„Bei einer unabhängigen Betrachtung ist Strom aus Atomkraftwerken völlig unwirtschaftlich, vor allem im Vergleich zu den Erneuerbaren Energien. Die Atomkraft in Europa profitiert vor allem von massiven Steuervergünstigungen, Subventionen und anderen Finanzhilfen für Bau, Instandhaltung und Entsorgung (in Deutschland insgesamt etwa 187 Milliarden Euro in den vergangen vierzig Jahren) und drückt so künstlich den Preis für Atomstrom. Diese Kosten werden über den Staatshaushalt auf alle Bürger/innen umgelegt.“ Quelle

„„Atomkraft war niemals auf die kommerzielle Stromerzeugung ausgelegt, sondern auf Atomwaffen. Atomstrom war, ist und bleibt unwirtschaftlich. Darüber hinaus ist Atomkraft mitnichten sauber, sondern aufgrund radioaktiver Strahlung für über eine Millionen Jahre gefährlich für Mensch und Natur.“ “ Quelle

„Der französische Energiekonzern EDF baut ein Kernkraftwerk in England. Die Fertigstellung aber zögert sich weiter hinaus, die Kosten explodieren. Die Zweifel am Projekt wachsen.“ Quelle

„Fakt ist: Die Energieerzeugung durch Kernspaltung ist sehr teuer und von Subventionen abhängig.Der Mythos vom billigen Atom-Strom hält sich hartnäckig. Angesichts der steigenden Energiepreise fordern manche Akteure eine Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken oder sogar den Neubau.“ Quelle

Die Planung und der Bau eines Atomkraftwerkes dauern in der Regel zwischen 10 und 20 Jahren. Der Neubau „Flamanville“ in Frankreich wurde 2007 begonnen und soll 2024 in Betrieb gehen, 12 Jahre später als geplant. Die Kosten für den Neubau können Milliarden Euro betragen. Der Bau der staatlichen französischen Firma EDF in England sollte 2016 geschätzte 21 Milliarden Euro kosten. Man rechnet mittlerweile mit Kosten zwischen 30 und 50 Milliarden Euro, die der französische Steuerzahler bezahlen muss. Nicht viel anders sieht es in Deutschland aus. Insgesamt ergibt sich aus einer Analyse der staatlichen Förderung der Atomenergie von 1955 bis zum Jahr 2022 eine Summe von 209,7 Mrd. (nominal) bzw. 287,2 Mrd. Euro.
Quelle

„Aufgrund vieler verdeckter Kosten wie staatliche Subventionen und Förderungen sind die Kosten einer Kilowattstunde (kWh) nur schwer zu bemessen. Rechnet man wie bei anderen Energieträgern alle möglichen Kosten zusammen, so ist der Strom aus Atomenergie sogar deutlich teurer. Eine Kilowattstunde Atomstrom kostet ca. 42 Cent, während die Windenergie nur 8 Cent pro kWh kostet. Das zeigt eine Studie des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft.“ Quelle

„Die Sorgen um den Zustand der französischen Kernkraftwerke sind etwas kleiner geworden. Doch der Betreiber EdF schreibt Milliardenverluste – und die Regulierungsbehörde kann sich die Preise am Markt rational nicht mehr erklären.“ Quellen

„Dennoch konnte die Grüne Partei „Les Verts“ ab 1997 in der Regierung Ansätze des Umdenkens einleiten: so wurde die Inbetriebnahme des „Schnellen Brüters“ Superphoenix vorerst aufgeschoben und mittlerweile in die Mottenkiste eingelagert. Die Debatte um die Zukunft der französischen Atompolitik drohte 2003 das linksliberale Regierungsbündnis zu sprengen. Die Bevölkerung setzte sich immer wieder gegen Atomkraft ein:“ Quelle

Ebenfalls ein viel zitierter Mythos ist die angebliche Umweltfreundlichkeit von Atomstrom. Oberflächlich mag das stimmen, aber wie hoch der tatsächliche CO2-Ausstoß eines Kernkraftwerks wirklich ist, lässt sich schwer sagen. Jedes Kraftwerk ist in seiner Art einzigartig, benötigt andere Brennstäbe und Uranmengen. Wirklich sauber ist der Atomstrom, gerade im Vergleich zum Ökostrom, dadurch nicht.

„17,9 Milliarden Euro Verlust: Französischer Stromkonzern EDF schreibt historisch schlechtes Ergebnis“ Quelle

„Berlin. Die Wirtschaft stemmt sich weiter gegen das Abschalten der Atomkraftwerke. Doch ihre Argumente werden von Energieexperten widerlegt.“ Quelle

„Tatsächlich fallen für Atomstrom deutlich höhere Kosten an als bekannt. Sogenannte verdeckte Kosten. Denn Atomstrom erscheint nur deshalb billiger als Ökostrom, weil die massive Förderung der Kernkraft durch die Steuergelder meistens nicht berücksichtigt wird..“ Quelle

Frankreich wird gerne als Beispiel für „erfolgreiche“ Nutzung der Atomenergie vorgeschoben. Doch in Frankreich ist nicht alles Gold, was glänzt. Eher im Gegenteil. Die Atomkraft funktioniert nur durch die Subventionen und die Finanzierung durch den Staat. Also aus Steuermitteln. Der Staatskonzern EDF ist mit ca. 70 Mrd. Euro hoch verschuldet und wird nur künstlich am Leben gehalten. Im Mai 2022 mussten 30 der 56 Reaktoren wegen Wartungsarbeiten stillgelegt werden und bis September sogar 32 von 50 Reaktoren müssen renoviert werden, die Kosten werden pro Meiler auf eine Milliarde geschätzt. Das alles wird mit Steuermitteln finanziert. Der Bürger trägt also die Kosten. Anders würde es in Deutschland auch nicht laufen. Ist ein Atomkraftwerk also wirklich rentabel? Selbst im besten Fall beträgt der Nettobarwert ungefähr minus 1,5 Milliarden Euro. Unter allen Annahmen zu den unsicheren Variablen ist Atomkraft in keinem Fall rentabel.

Mehr zum Thema „Mythos Atom Strom“ findet ihr hier. Der Ausstieg

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