BI Lopa 2010

Anfang 2013 gründeten mehr als ein Dutzend Betroffene (Verletzte und Traumatisierte) die „Betroffenen Initiative Lopa 2010 e.V“. Grund für die Gründung war mangelnde Unterstützung. Auch Experten waren der Ansicht, dass Betroffene keine adäquate Hilfe mehr bekommen. „Wir Verletzten und Traumatisierten fühlen uns vergessen und verlassen“, sagt Jörn Teich. Jörn Teich und der Duisburger Dirk Schales stellten den ersten Vorstand. Mittelfristig sollte der Verein in einer Stiftung aufgehen. Zwar gab es bereits die Bürgerinitiative „Gegen das Vergessen e.V.“ sowie den Verein „Loveparade Selbsthilfe“. Während sich „Gegen das Vergessen“ hauptsächlich um den Erhalt und die Gestaltung der Gedenkstätte kümmerte, sorgte sich die Loveparade Selbsthilfe mit Anlaufstelle im „Zentrum kleiner Prinz“ schwerpunktmäßig um die Betreuung von Eltern und Angehörigen der Opfer. Mit dem legendären Techno-DJ Dr. Motte und seinem Team aus Berlin sowie Michael Rubinstein, Geschäftsführer jüdischen Gemeinde, haben die rund 20 Vereinsgründer einen Prominente Unterstützung gefunden. Wichtig waren den Gründern unter anderem Transparenz gegenüber den Betroffenen und das jede Stimme gehört wurde unabhängig von einer Vereinsmitgliedschaft. So wurde der Verein im Laufe der nächsten Jahre zum Sprachrohr von über 400 Verletzten und Traumatisierten. Augenmerk lag auch weiterhin auf der Gründung einer Stiftung.

Da sowohl Hinterbliebene und Betroffene in einem Pfarrer rein funktional keinen Bedarf sahen, ist mit Gründung des Betroffenen Initiative LoPa 2010 e.V. vereinsintern als Loveparade-Beauftragter Rubinstein gewählt worden.Quelle

“ Der Selbsthilfeverein “Lopa 2010“ wurde in Duisburg gegründet, weil laut Ansicht von Experten die Betroffenen der Loveparade keine adäquate Versorgung mehr erhalten. Die letzte Selbsthilfeorganisation soll sich im November mangels Unterstützung aufgelöst haben und lässt viele Leidende zurück.“ Quelle

„Es sind nur noch wenige Wochen, dann jährt sie sich wieder, die Duisburger Loveparade-Katastrope von 2010. 2013 steht der dritte Jahrestag vor der Tür. Drei Jahre – eine lange Zeit, könnte man meinen, aber bisher steht lediglich: Duisburg hat einen neuen Oberbürgermeister, einen neuen Ombudsmann für Loveparade-Betroffene und eine neue von Betroffenen und Unterstützern bitter erkämpfte Gedenkstätte am Unglücksort. Bis zum 24. Juli 2013 wird das einstige Provisorium Geschichte und die offizielle Gedenkstätte fertiggestellt sein. Was macht die Stadt Duisburg? Bisher nichts.“ Quelle

„Also versuchen sie sich in kleinen Gruppen und in Internetforen selbst oder gegenseitig zu therapieren. Das geht nicht immer gut, denn Organisationen wie „Massenpanik Selbsthilfe e. V.“ locken auch Spinner an. Manche geben sich als Therapeuten aus. Betrüger erhoffen sich etwas vom Geld der Versicherer. „Andere spielen sich als Samariter auf“, sagt Mühe. Sadisten, Mobber, Rechtsradikale tummelten sich in den Foren, bedrohten sich gegenseitig. Vor einer Woche hat sich wieder ein Loveparade-Veteran umgebracht.“ Quelle

Mit Gründung der Stiftung 2015 war das erklärte Hauptziel des Vereines erreicht und sollte aufgelöst werden. Jörn Teich und Dirk Schales, beide Mitbegründer der Stiftung , wechselten in den Stiftungsbeirat als Vertreter der Betroffen. Nachdem das Projekt Stiftung von Seiten der Betroffenen als gescheitert betrachtet wurde, verließen Schales und Teich die Stiftung wieder. Die geplante Auflösung des Vereines wurde aufgeschoben.

„Die Loveparade-Opfer und die Hinterbliebenen jedoch fühlen sich von ihr alleingelassen „Die Betroffenen sind auf sie zugegangen, aber sie hat nicht reagiert“, sagt Jörg Teich. Auch Klaus-Peter Mogendorf ist von Kraft tief enttäuscht. Sie hätten sich mehrfach an sie gewandt, sagt er. „Aber sie hat gesagt: Da kann man nichts machen.“ Aufklärung sehe anders aus. Mogendorf: „Da kommt nichts.““ Quelle

„“Ich kenne Leute, die nach wie vor ganz tief in Depressionen fallen.“ Aus seiner Sicht ist vor allem die psychologische Langzeit-Betreuung „mangelhaft“. Opfer und Angehörige verstünden auch nicht, warum es nach wie vor keinen Strafprozess gab, sagte Teich. Dass die Schuldfrage ungeklärt sei, lasse viele Betroffene nicht zur Ruhe kommen. „Die haben niemanden, auf den sie böse sein können.““ Quelle

„Manche haben Kinderzimmer so erhalten, wie es am Loveparade-Tag war“ Quelle

„Im Durchschnitt meldeten sich fünf Ratsuchende pro Woche bei „LoPa 2010“, in der Zeit vor den Jahrestagen seien es stets rund zehn pro Tag, sagt Teich. Als Vorsitzender der Betroffenen-Initiative organisiert er unter anderem am Unglücksort die „Nacht der 1000 Lichter“, eine Gedenkfeier in den Stunden vor dem Katastrophentag am 24. Juli. „Für viele ist das die wichtigste Veranstaltung.“ Es sei dann ganz ruhig, keine Musik, die Menschen redeten viel miteinander. Aber auch die Notfallseelsorge werde an solchen Tagen gebraucht und sei mit einem halben Dutzend Kräften vor Ort.“ Quelle

„Fünf Jahre nach der tödlichen Massenpanik bei der Loveparade in Duisburg wollen die Betroffenen am Donnerstag (20.30 Uhr) an die Opfer erinnern. Initiator der „Nacht der 1000 Lichter“ ist Jörn Teich, der Vorsitzende der „Betroffenen Initiative LoPa 2010 e.V.“. Zu dem stillen Abend treffen sich die Menschen an der Rampe neben dem Tunnel, an dem sich am 24. Juli 2010 die verhängnisvolle Engstelle gebildet hatte.“ Quelle

Im Dezember 2017 ,zu Prozessbeginn zog sich Dirk Schales aus dem Verein zurück und konzentrierte sich auf seine gesundheitliche Genesung. Auch Teich zog sich 2018 offiziell aus dem Verein zurück. In der Folgezeit wechselten in kurzen Abständen die Besetzung des Vorstandes. Die Kritik an Stadt und Stiftung ließ aber nie nach.

„Leider mussten wir sehr schnell erkennen, dass die Stiftung kein Interesse suggerierte um für Spenden zu werben, um die finanziellen Belastungen der Betroffenen, entstanden durch den Strafprozess, Therapien und mehr, abzufedern. Ihre Aktivitäten für uns Betroffene des Loveparade-Unglücks hat sie bis heute nicht nachgewiesen. Geschäftsberichte und auch Tätigkeitsnachweise fehlen bis dato ebenfalls. Eingegangene Spendengelder kamen an und wurden durch Herrn Widera an die evangelische Notfallseelsorge abgeführt. Aus diesen genannten Gründen haben wir die Stiftung verlassen, denn sie war und ist bis zum heutigen Tage nur eine partei-politische Organisation unter der Schirmherrschaft einer kirchlichen Organisation. Quelle

„Dessen Vorsitzende Nadine Lange hat am Donnerstag ein Schreiben öffentlich gemacht, in dem sie der Stiftung unter anderem vorwirft, die Betroffenen der Katastrophe mit ihrem Leid allein zu lassen.“ Quelle

„Im Jahr 2014 meldete der Selbsthilfeverein LoPa-2010 in Duisburg, dass mindestens sechs der Überlebenden mit ihren psychischen Problemen nicht fertig wurden und sich das Leben genommen haben.“ Quelle

„Mit Bestürzung hat die Betroffenen Initiative LoPa 2010 e.V. die Absicht des Landgerichts Duisburg zur Kenntnis genommen, „das Verfahren ohne Auflagen gegen die meisten der Angeklagten einstellen zu wollen“. „Sollten die Angeklagten wirklich ohne Konsequenzen aus dem Prozess hervorgehen, ist dies unerträglich für die Betroffenen“, so der Vorstandsvorsitzende Toralf Schmidt im Namen der Initiative.“ Quelle

„Ganz im Gegensatz zum Duisburger Komma-Theater lobt der Verein das Schlosstheater Moers. Dieses plant ebenfalls ein Theaterstück zur Loveparade-Katastrophe. Der Regisseur traf sich vorab mit Delegierte des Vereines um die Fakten besser zu verarbeiten. Man sicherte zu, das man sich bemühen wird das Theaterstück authentisch aufzuarbeiten. Der Verein belobigt es, wenn sich eine andere Stadt mit diesem Thema beschäftigt. Dies zeige deutlich eine Unabhängigkeit auf. Schwierig ist es, das gerade ein Duisburger Theater ein Stück aufführen will, dessen Geschichte noch lange nicht beendet ist und eine moralische Verantwortung für übernommen wurde, trotz eines versprochenen Neuanfangs.“ Quelle

Zuerst mussten Überlebende und Angehörige der Opfer von Duisburg lernen, mit dem Drama zu leben. Nun warten sie auf die juristische Aufarbeitung – und die kommt kaum voran. Quelle

„Nach Angaben des Selbsthilfevereins „LoPa-2010″ vom Juli 2014 begingen mindestens sechs Überlebende aufgrund andauernder seelischer Belastungen in den darauffolgenden Jahren Suizid.“ Quelle

„2017 haben wir die Stiftung verlassen, da sie 
a. nicht satzungsgemäß gearbeitet hat 
b. kein Interesse hatte Spenden einzusammeln und 
c. nur rein der politischen Darstellung  der Stadt Duisburg dient. „Q
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„Ann-Kathrin Ulbrich liegt auf dem Bauch. Menschen stehen auf ihrem Körper. Wie viele? Unmöglich zu beantworten. Es gibt kaum einen Zentimeter, kaum ein Körperteil, das innerhalb der letzten Minuten nicht mit Füßen bedeckt war. Neben ihr liegt ein Mädchen, die beiden halten sich an den Händen. Jemand steigt auf den Hals des Mädchens. Ann-Kathrin Ulbrich versucht, ihre Leidensgenossin wegzuziehen, dem Stehenden ins Bein zu kneifen. Irgendwas, das das Mädchen retten könnte. Vergeblich. Ann-Kathin Ulbrich überlebt die Loveparade 2010, das andere Mädchen nicht.“ Quelle

Heute gilt der Verein als Phantom. Es gibt keinerlei Internetpräsenz und auf der Facebookseite des Vereines ist der letzte Eintrag,stand heute, vom Juni 2023. Es lässt sich nirgends nachvollziehen ob und inwieweit der Verein wirklich noch aktiv ist. Im Vereinsregister werden aktuell Thorolf Schmidt und Sarah Vogt aufgeführt. Im Hintergrund soll allerdings Jörn Teich weiterhin agieren, dem enge Kontakte zu Adolf Sauerland nachgesagt werden. Dies wird allerdings von den meisten Betroffenen und Angehörigen abgelehnt. Ein etwas dubioser Anwalt soll angeblich juristischen Beistand geben und eine Journalistin sollte groß Presse machen. Bisher fiel sie aber eher dadurch auf, Traumatisierten und Verletzten in den Rücken zu fallen. Derzeit wirkt das eher wie ein Selbstversorger Verein.

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