Bei den Bauernprotesten richtet sich , sicherlich bewusst gesteuert, die Wut gegen die Partei der Grünen. Auffallend das jetzt Konservative oder rechte Queerdullis das für sich nutzen wollen. Aber wirklich überraschend ist das nicht. Es soll offensichtlich von der eigenen Rolle oder armseligen Heuchelei ablenken.
Allen voran die Union und die AFD. Aber auch andere mischen hier offenbar im Hintegrund mit.
„Der russische Angriffskrieg in der Ukraine hat nicht nur die Eroberung des Nachbarlands zum Ziel. Moskaus Kriegsführung im neuen Ost-West-Konflikt ist grenzenlos. Ziel ist die Destabilisierung der Demokratien im Westen durch Sabotage, Lügen und Fake News.“ Quelle
Von Peter Jelinek
(Klima- & Biodiversitätskrise lösen | Gründer von Green State)
Weil gerade CDU und CSU meinen, sie wären die Partei der Landwirtschaft, weil sie sich gegen die Streichung der Subventionen für Agrardiesel stellen: Hier ein paar harte Zahlen und wieso die Politik von CDU und CSU vor allem eines fördert: Das Höfesterben inklusive Artenverlust.
Der Tropfen auf den heißen Stein
Der Frust der Landwirtinnen über die Kürzung ist verständlich. Längst ist aus der bäuerlichen Gemeinschaft ein harter Kampf ums Überleben geworden, angetrieben von einem Ziel: Wachstum
Steigende Landpreise aufgrund von Spekulationen
Eine intensive Landwirtschaft
Große Lebensmittelhändler, die die Preise vorgeben
Die EU-Agrarpolitik (GAP), die aufgrund der CDU und CSU nicht reformierbar ist
Jetzt auch noch da anzusetzen, was dringend benötigt wird (günstige Energie für günstige Produktionen), führt zu Frust. Aber: Während sich CDU, CSU, Freie Wähler und der Bauernverband als natürlich Verbündete sehen, geht es hier um vielmehr als den Agrardiesel. Es geht um die Frage, welche Art der Landwirtschaft wir haben wollen.
Das Höfesterben
Von 2003 bis 2013 gingen in der EU 1/4 aller landwirtschaftlichen Betriebe in der Union ein. Immer weniger Betrieben besitzen immer mehr Fläche. Unternehmen mit über 100 Hektar Fläche machen nur 3 % aller EU-Agrarbetriebe aus, aber ihre Zahl ist in 10 Jahren um 16 % gestiegen. Sie nutzen 52 % der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche.
Wo sich Großbetriebe ausbreiten, geht dies Hand in Hand mit weniger vielfältigen Anbausystemen und -produkten, mit intensiver Landwirtschaft und entsprechender Belastung der Umwelt.
Kleinbetriebe leiden meist an denselben Problemen: Die niedrigen Lebensmittelpreise decken kaum die Produktionskosten. Die Gewinne machen nicht die Produzentinnen, sondern vor allem die Verarbeitungs- & Handelskonzerne. Der aggressive Preiskampf ist tödlich für die kleinen Höfe.
Die Rolle der EU
Seit 2003 erhalten Landwirtinnen von der EU Direktzahlungen pro Hektar. Das bedeutet, Landwirtinnen bekommen umso mehr Geld, desto mehr Land sie besitzen. Das fördert vor allem Großbetriebe.
Denn: Mehr als 80 % der Direktzahlungen im Rahmen der GAP an die größten 20 % der Betriebe. Etablierte Großbetriebe, die bereits viel Land bewirtschaften, verfügen entsprechend über mehr Kapital und haben damit die Möglichkeit, Kredite aufzunehmen und weiter Land hinzuzukaufen. Es bleiben für Kleinbetriebe kaum Alternativen. An diesen Direktzahlungen hat sich in der letzten Reform kaum etwas geändert. Das EU-Parlament unter dem CDU-Verhandlungsführer verhinderte einen wirklichen Wandel, den die EU-Kommission wollte. Fun fact: Der Verhandlungsführer der CDU ist selbst Großbauer.
Das Artensterben
Hinzu kommt: Diese intensive Landwirtschaft dezimiert die Artenvielfalt. Sie gilt als einer der Hauptgründe für den Verlust. Seit 1980 haben wir 50 % der Brutvogelpaare in der Landwirtschaft verloren, in wenigen Jahrzehnten große Mengen an Insektenbiomasse. Der Trend nach unten geht weiter.
„Die deutsche Agrarlobby: verfilzt, intransparent und wenig am Gemeinwohl orientiert
Die Verflechtungen des Bauernverbandes mit Politik und Wirtschaft sind so eng, dass Umwelt und Natur, Tierwohl, Gewässer- und Klimaschutz bei politischen Entscheidungen häufig auf der Strecke bleiben. Das muss sich ändern. Zudem vertritt der Deutsche Bauernverband mit seinem exportorientierten, auf immer mehr Wachstum ausgelegten Kurs nicht die Interessen der meisten deutschen Landwirtinnen und Landwirte, die sich deutlich mehr Förderung für Tierwohl und Umweltschutz wünschen.“ Quelle
„Die extreme Lobbyarbeit der Glyphosat-affinen erzreaktionären, mit Subventionen gepamperten Monokulturisten zahlt sich aus. So wie sie Umwelt- und Tierschutz seit Jahrzehnten wirkungsvoll aushebeln, schaffen sie es mühelos, die öffentliche Meinung auf ihre Seite zu ziehen; sich als arme Opfer der bösen Grünen darzustellen.“ Quelle
„Nach der erfolgreichen Klage von CDU-Chef Friedrich Merz vor dem Bundesverfassungsgericht muss die Ampel-Regierung nun nach Möglichkeiten suchen, die Ausgaben zu senken, da Steuererhöhungen politisch nicht durchsetzbar sind. Deshalb wird die Chance genutzt, klimaschädliche Subventionen nach den Vorschlägen des Umweltbundesamtes abzubauen.“ Quelle
Die AfD heuchelt mit, wie gewohnt
10 Fakten über die AfD:
1. … gefährdet die Existenz der Bauern.
Für die Bauern und die ländlichen Räume Brandenburgs ist die Europäische Union überlebenswichtig. Denn jeder dritte Euro, den die märkischen Landwirt_innen zum Leben haben, stammt aus Brüssel. Anders als die übrigen Parteien bekennt sich die AfD nicht zur Gemeinsamen Agrarpolitik der EU. Im Gegenteil: Die Partei will die Agrarsubventionen abbauen.
Quelle
„Der Bauernverband in Deutschland distanziert sich von Versuchen rechter Gruppen, Proteste von Landwirt:innen zu vereinnahmen.
So riefen unter anderem die rechtsextremen Freien Sachsen und einzelne Personen aus dem Querdenken-Spektrum in sozialen Netzwerken dazu auf, an Demonstrationen teilzunehmen. Die rechtsextreme Identitäre Bewegung reklamierte eine Plakataktion für sich, die am Sonntag auf einer Autobahnbrücke bei Leipzig stattfand.“ Quelle
Wer sitzt den da alles in diesem Ausschuss die dem Beschluss einstimming zugestimmt haben.
„Kaum ein Hof wird aufgeben, weil er mehr für den Agrardiesel bezahlen muss. Auch die subventionierte Landwirtschaft muss ihren Beitrag leisten.“ Quelle
„Landwirtschaft: Agrarökonom hält Kürzungen für handhabbar
Bernhard Brümmer ist Professor für Agrarökonomie an der Universität Göttingen. Im Interview ordnet er den Protest der Landwirte um die Kürzungen bei Agrardiesel und bei der KfZ-Steuerbefreiung ein.“ Quelle
“ Angesichts milliardenschwerer Subventionen für die Landwirtschaft ist der geplante Wegfall der Dieselsubvention durchaus zu verkraften. Die Landwirtschaft hat bisher überproportional viele Gelder erhalten, deshalb ist sie jetzt entsprechend mehr betroffen.“ Quelle
Der Protest trifft die falschen. Aber offenbar fehlt dazu der Mut.
„WIE DU IMMER WIEDER VON RECHTEN BELOGEN WIRST“ Quelle
Wenn man im Internet mitbekommt wie verzweifelt rechte Queerdullis den Bauernprotest für ihre krudem Umsturzpläne missbrauchen wollen weiß man nicht ob man sie Mitleidig belächeln soll oder wegen der offensichtlichen Verblödung weinen soll.Es wird nichts unversucht gelassen ,ist es auch noch so plump, den Leuten vor zu gaukeln wer oder was sich diesem Protest alles anschließen will. Schaut man genauer hin brennen einem vor heißer Luft die Augen.
2 Kommentare