In den letzten Tagen kam es Bundesweit zu Protesten von diversen Landwirten gegen die aus Steuermitteln finanzierten Kürzungen bestimmter Subventionen . Aber nicht alle Bauern betrachten wohl die Proteste als gerechtfertigt.
„Faire Preise statt Prämien! Warum ich als Landwirtin den Bauernaufstand für falsch halte
Auch andere Gruppen müssen Kürzungen hinnehmen
Wir sind trotzdem am Wochenende nicht mit unserem Traktor nach Berlin getuckert, um das Brandenburger Tor zu blockieren und hupend für eine Rücknahme der Pläne zu protestieren.Wir werden es ziemlich sicher auch „im sehr heißen Januar“, mit dem Bauernverbands-Präsident Joachim Rukwied der Politik droht, nicht tun. Ist ein bisschen weit von hier aus. Vor allem aber mag ich den Ton nicht, der während solcher Aufstände angeschlagen wird, die teils zu hochgegriffenen Zahlen, die dann von Bauernseite in Umlauf gehen, diese Erzählung, ein Bauernopfer der Politik zu sein. Das ist mir zu schlicht und übersieht, dass auch andere gesellschaftliche Gruppen Kürzungen hinnehmen müssen…..
Ganz ehrlich:
Wir haben, wie viele Bauern und Bäuerinnen, geahnt, dass die Dieselsubventionen irgendwann überfällig sind – nicht unbedingt aus Spar-, eher Klimaschutzgründen. Die Landwirtschaft ist von den Klima- und Naturveränderungen doch unmittelbar betroffen. Nach Dürren und Regensommern ist vielen klar, dass es so wie bisher einfach nicht weitergehen kann. Aber wie genau, da fehlt vielen – teils auch aus Bockig- und Bequemlichkeit – die persönliche Perspektive“ Quelle
„Agrardiesel-Kürzung: Lebensmittelpreise dürften nur minimal steigen
Der Bauernverband warnt, dass Lebensmittel deutlich teurer werden, wenn die Agrardiesel-Subventionen wegfallen. Doch die Zahlen zeigen etwas anderes.
Die Produktion eines Kilogramms Weizen würde im Schnitt um 0,24 Cent teurer.
Diese Rechnung berücksichtigt nur den Agrardiesel.
Die Wirkung des geplanten Wegfalls der Kfz-Steuerbefreiung für landwirtschaftliche Fahrzeuge ist schwerer zu berechnen, weil deren Anzahl und Nutzung stark variiert. Nachdem bei der Kfz-Steuer insgesamt etwa genau so viel gespart werden soll wie beim Agrardiesel, dürften die Mehrkosten über alle Betriebe hinweg ähnlich sein. Aber auch zusammengenommen lägen die Mehrkosten durch die Abschaffung der Subventionen damit noch bei weniger als einem Prozent.“ Quelle
„DBV-Situationsbericht belegt Einnahmeplus 2022/23 bei den Landwirten“ Quelle
„Zur Wahrheit gehört aber auch, dass sich die Branche nach schwächeren Jahren zuletzt erholt hat. Im Wirtschaftsjahr 2022/23 stieg der Durchschnittsgewinn der Betriebe in Deutschland um 45 Prozent auf 115.400 Euro – ein Allzeithoch. Im Bundeshaushalt 2023 standen insgesamt 2,36 Milliarden Euro Fördermittel zur Verfügung. Sollten Agrardiesel-Zuschuss und Kfz-Steuerbefreiung komplett wegfallen, wäre das eine drastische Kürzung von fast 40 Prozent. Noch wichtiger für die Bauern sind aber die Gelder aus der EU, die etwa sechs Milliarden Euro Agrarhilfen nach Deutschland überweist. Die landen allerdings auch bei Verbänden oder Behörden.“ Quelle
„Experte: Agrardiesel-Subventionen sind aus der Zeit gefallen
Die umstrittenen Subventionen für Agrardiesel sind aus Sicht eines Agrarökonomen nicht mehr zeitgemäß. «Wenn man den landwirtschaftlichen Betrieben helfen will, muss man andere Wege finden, die gezielter sind», sagte der Agrarwissenschaftler Stephan von Cramon-Taubadel von der Universität Göttingen im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.“ Quelle
„Im Kern der Sache geht es um den Wegfall klimaschädlicher Subventionen, durch die den Bauern, nach eigener Einschätzung, unzumutbare Kosten in Höhe von 1 Milliarde Euro auferlegt werden. Eine Menge Geld, will man meinen, doch wie so oft ist alles eine Frage der Relation. Gemessen an dem Jahresumsatz der Branche, von mehr als 400 Milliarden Euro, hört sich das schon nicht mehr ganz so dramatisch an.“ Quelle
Das sich natürlich auch die blauen und diverse Querdenkende Pausenclowns an diesen Protest wie Schmarotzer dran hängen war ja zu erwarten. Die Bauern sollten sich aber selbst den Gefallen tun sich davon ganz klar zu distanzieren. Den das diese den Protest nicht dafür nutzen um den Bauern zu helfen sondern irgendwelche wirren und feuchten Umsturzpläne zu initiieren ist offenkundig. Wer sich dafür vereinnahmen lässt, von einer Partei, die vorher bei den Bauern eher noch mehr kürzen wollte als die Ampel auch nur Ansatzweise jemals vorhatte.
„Da versucht die AfD auf den Zug der Proteste gegen die Streichung der Agrardiesel-Beihilfe aufzuspringen, obwohl sie laut in ihrem Grundsatzprogramm selbst Subventionen abbauen will. Auch für die Landwirtschaft fordert sie darin seit Jahren: „Mehr Wettbewerb, weniger Subventionen“……Da fehlt auch jede Selbstkritik bei den konservativen Landwirtschaftsorganisationen, die jahrzehntelang von der Subventionspolitik profitiert haben…..Für den 20. Januar ruft – wie auch in den vergangenen – das „Wir haben es satt“-Bündnis wieder zu einer bundesweiten Demonstration in Berlin auf. Es könnte ein Gegengewicht zu der rechtsoffenen Mobilisierung werden. Hier gäbe es weitere Anknüpfungspunkte für ein Bündnis von Landwirten, die nicht in rechtsoffenen Organisationen arbeiten wollen, mit anderen sozialen Bewegungen.“ Quelle
Absurder wird das ganze noch, wo doch derzeit Müller Milch von der AFD und ihren Anhängern groß hofiert wird.Die sind in der Vergangenheit nicht unbedingt für ihren fairen Umgang mit den Bauern bekannt geworden ist. Was für eine jämmerliche blaue Heuchelei mal wieder.
„Landwirte aus Krumbach streiten sich mit Müller-Milch, weil sie weniger Geld als ausgemacht bekommen haben sollen. Nun geht der Fall vor den Bundesgerichtshof.“ Quelle
„4000 Milchbauern aus ganz Bayern hatten nach Angaben des Bayerischen Bauernverbands (BBV) Ende März im schwäbischen Aretsried demonstriert. Mit einem „Trauerzug“ und der symbolischen „Beerdigung der Fairness“ wehrten sie sich gegen die Reduzierung des Milchpreises um elf Cent für organisierte Landwirte. Sie warfen dem Unternehmen Erpressungsversuche vor, die das Ziel hätten, die MEGs aufzubrechen.“ Quelle
An unsere geliebten aber bemitleidenswerten rechten Queerdullis.
Wenn ihr am 8 Januar nach Berlin fahrt, verstopft doch bitte nicht die Straßen und Autobahnen.
Fahrt doch bitte mit der Bahn nach Berlin.
Fahrplanauskünfte findet ihr hier
Danke schön
Update, Bauernverband distanziert sich von „Schwachköpfen mit Umsturzfantasien“
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