Nebuchadnezzar, ein gelungenes Aufbaustrategiespiel im klassischen Look mit einem interessanten Management-Ansatz. Nepos Games überzeugt mit einem komplexen Warenmanagement, gut ineinandergreifenden Systemen und viel Liebe zum Detail. Zwar hat man etwas Schlagseite hin zum Kleinklein bei Transport und Aufbewahrung und gerät so etwas der typischen Stadtaufbau aus dem Fokus aber immerhin setzt man so eigene Akzente und kann sich Alleinstellungsmerkmale erarbeiten. Nebuchadnezzar ist selbst in seinem derzeit noch bescheidenen Umfang ein gnadenloser Zeitfresser, der mit dem von den Entwicklern angekündigten Endlosspiel, Szenarien und einem möglichen Map-Editor vermutlich noch dutzende Stunden der Tüftelei im alten Mesopotamien ermöglicht.
Wer oder was ist Nebuchadnezzar?
Im Spiel zweier tschechischen Indie-Entwickler, die schon für verschiedene Studios gearbeitet haben, von Nepos Games. Dabei haben sie ihr Traumprojekt Nebuchadnezzar stets in ihrer Freizeit nebenher entwickelt. Ende 2019 entschieden sich beide dann, sich unabhängig zu machen und die Verwirklichung ihres Traums umzusetzen.
Worum geh es bei diesem Spiel eigentlich:
Im Spiel geht es darum eine babylonische Siedlung, von den ersten Hütten bis zu großen Ansiedlungen mit gewaltigen Tempelanlagen, aufzubauen. Das Spielprinzip ist von legendären Klassikern wie Pharao und Caesar inspiriert. Daraus machen die Entwickler auch keinen Hehl.
Das Prinzip in Nebuchadnezzar ist relativ einfach zu verstehen, vor allem, wenn man bereits Spiele dieser Art kennt. Wir beginnen mit der Errichtung von Häusern, in die mit den Bauern die niedrigste Bevölkerungsschicht einzieht. Diese Häuser lassen sich in vier Stufen aufwerten, um mehr Bewohnern Platz zu bieten. Dazu müssen wir die Einwohner aber mit bestimmten Gütern versorgen.Um die zweite Stufe zu erreichen, benötigen die Bauern zum Beispiel Brot und Milch. Also errichten wir Ziegenfarmen für die Milch und Getreidehöfe, die das wertvolle Korn anbauen, das Bäckereien dann zu Brot verarbeiten.Was also recht harmlos beginnt, wird schnell immer Komplexer. Die Bauern verlangen als nächstes nach Wasser, Keramik, Bier und einer Verwaltung für den weiteren Aufstieg. Für die Produktion von Bier sind nicht nur Gerstenfarmen nötig sondern auch Brauereien die das Ganze dann zu leckeren Gerstensaft verarbeiten ebenso arbeiten in der Verwaltung nicht einfach nur Bauern sondern Bürger. Diese Bewohnen erst einfache Villen und können bis zur prunkvollen Villa ausgebaut werden. Auch hier steigern sich bei jeder Stufe natürlich die Bedürfnisse. Während zu Beginn Datteln und Fische ausreichen werden nach und nach andere Waren gefordert. Von Kupferschmuck über Holzschnitzereien bis hin zur Kleidung und Olivenöl. Aber auch auf ein gepflegtes Umfeld legen die Bürger wert, so dass prachtvolle Straßen, Parks und Statuen angelegt werden müssen und Produktionsstätten sollten mit Sicht auf die Umweltverschmutzung auch nicht in der Nähe angesiedelt werden. Dazu kommen natürlich zeitgemäß die ersten Priester hinzu aber auch Bibliotheken die mit Papier, was importiert wird, versorgt werden müssen.Um die notwendige Kleidung für die Bürger herzustellen sind nicht Leinenfarmen, auf denen Bauern arbeiten, nötig sondern Webereien die den Leinen zu Stoff verarbeiten der dann zu den Schneidereien geliefert wird damit dieser daraus Kleidung herstellt. In diesen arbeiten dann schon Adlige womit wir bei der dritten und letzten Bevölkerungsgruppe angekommen sind. Diese bewohnen anfangs noch einfache Residenzen die zu opulente Residenzen ausgebaut werden können. Entsprechend sind natürlich die Bedürfnisse .Während anfangs noch Fleisch als Nahrungsmittel und einfache Möbel ausreichen steigern sich diese natürlich von Ausbaustufe zu Ausbaustufe.Goldschmuck gehört ebenso dazu wie später dann verzierte Keramik oder entsprechende Kleidung. Wein darf natürlich auch nicht fehlen. Da Adlige sich gerne mal streiten ist ein Anwaltsbüro genauso Pflicht wie ein Blick in die Sterne im Observatorium.