Seit Montag laufen bereits die Bauarbeiten an der provisorischen Gedenkstätte. Das erste was den Baggern zum Opfer gefallen ist, ist eines der Symbolträchtigsten Objekte des Ortes. Das Stellwerkhäuschen, der Turm.
Am Tag der Katastrophe war er für viele die unterhalb der Treppe um ihr Leben kämpften ein Ziel das es zu erreichen galt. Er versprach Sicherheit. Seither ragte er über dem Gelände wie ein mahnender Zeigefinger für eine Katastrophe die durch menschliches Versagen in der Planung verursacht worden ist. Wenn man diesen Ort wie wir seit knapp 30Monaten begleitet ging mit seinem Abriss auch etwas an diesem Ort verloren.
Daher war es uns wichtig diesen Abriss auch zu begleiten, vom Anfang bis zum Ende.
Als der Bagger das erste Mal seine Schaufel in das Gemäuer hinein schlug war es als ob man etwas aus dem eigenen Fleisch gerissen bekommt. Der Schmerz ließ den auch die eine oder andere Träne aus den Augen drängen.
Wer den Ort nur kennt mit diesem Symbolträchtigen Turm wird sicherlich beim ersten Anblick ohne ihn, einen noch tieferen Schmerz empfinden. Er ist so anders, so leer, so kalt. Bei seinem Abriss nun dabei zu sein war uns schon von daher wichtig. Aus unserer Erinnerung ist er nicht mehr zu nehmen und das ist gut so. Baulich und körperlich ist er nun ein Teil der Geschichte geworden. Ob es doch noch einen Ersatz in Form einer Silhouette geben wird ist noch offen aber nicht abgehackt. Es werden ja noch Gespräche über die Ausgestaltung, nicht aber über die Größe, der endgültigen Gedenkstätte geben.